click zur Querflöten-Musik aus 'Schindlers Liste' im Arrangement und gespielt von Heti Schmidt-Wissing zur Gedenksteinlegung am Grab von Erna Kronshage am 10.12.2022
im Verfahren zur Zwangssterilisation Erna Kronshage
aus dem Bestand des Stadtarchivs Bielefeld - Gesundheitsamt
Eine komplette Arbeitskopie einer Erbgesundheitsgerichtsakte von 1943 zur Zwangssterilisation ist im Netz sicherlich recht rar - und gibt einen
ungeschminkten Einblick in die (Un-)Rechtssprechung und den ad-hoc-Entscheidungen von damals.
Sie ist auch eine lückenlose Dokumentation der Einspruchsschreiben von Erna's Vater Adolf Kronshage - meinem Opa - an die Anstalt und an die Erbgesundheitsgerichte in
den verschiedenen Instanzen.
Die Akte bildet die ersten 288 Tage des Gesamt-Desasters um Erna Kronshage ab, denn die Zeitspanne von der Einweisung Ende Oktober 1942 bis zur Euthanasie-Ermordung
in der Vernichtungsanstalt Tiegenhof in Gnesen umfasst insgesamt 484 Tage.
Von den letzten 200 Tagen des Martyriums gibt es - bis jetzt - außer den Sterbeurkunden und den Eintragungen im Kirchenbuch keine amtlichen reproduzierbaren Dokumente
- und nur die Recherchen in der einschlägigen historischen Literatur belegen diese Zeit - bis zum Ende ...
So ungefähr war sicherlich die Szene beim "Erbgesundheitsgericht Bielefeld" auf seiner mobilen Sitzung in Gütersloh am 29.März 1943 (illustrierender Filmstill ZDF)