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repro der original-unterschrift in der erbgesundheitsgerichtsakte von erna kronshage - in einer sütterlin-hybrid-handschrift - 1943

 

mein altes sinedi-logo "si"  bzw. mein Website-Logo in meinen graphischen arbeiten sind teilweise bewusst in der alten frakturschrift gestaltet, um (als augebildeter bleilettern-schriftsetzer vor 60 jahren) auch optisch, ideell und schrifthistorisch dagegen anzugehen, dass dieses kulturell mindestens über 500 jahre ganz allmählich gewachsene wertvolle schrift-bildgut der falschen landläufigen aber irrigen assoziation mit ausschließlich"rechts-nationalistischem gedankengut" und "ns-layout" überlassen wird . große internationale seriöse gazetten, wie die frankfurter allgemeine, die new york times oder die washington post und die berliner zeitung oder die  neue zürcher zeitung umd viele andere mehr tragen seit ihrer gründung ihre ehrwürdigen und einprägsamen frakturschrift-titel / und die nazis hatten bereits 1941 mit der gebrochenen fraktur gebrochen und sie als "unerwünscht" deklariert - das scheint man heutzutage in gewissen kreisen gern zu verdrängen .

 

mein "bekenntnis zur fraktur" - einfach als schöne schrift - als über 500 jahre altes "wertkonservatives" kulturgut europas und der welt, das es zu bewahren gilt - ganz losgelöst von der relativ kurzen schwerpunkt-verwendung unter den nazis - und gegen die "rechte" vereinnahmung heutzutage...

click

Die SZ vom 29.Juni 2023 zu einem STERN-Cover vom 27.Juni 2023:

 

Das Wort "Hass" in Fraktur, wir gratulieren. Noch schöner wären SS-Runen gewesen

 

Das Weidel-Gespräch ist nicht verwerflich, es bringt nur keine Aufklärung. Das Gespräch ist nicht alles, es braucht Bilder, das kann der Stern und wappnet sich damit tapfer gegen die erwartete Kritik. Dem Chefredakteur und seinem Artdirektor muss sogar vor lauter Mut das Herz bis zum Hals geklopft haben, als sie das schöne, alte Deutschwort "Hass" in Fraktur nicht irgendwo auf der Titelseite, sondern haargenau so platzierten, dass sich das zweite S einem Amulett gleich in den Halsausschnitt der blonden Frau Weidel schmiegt. Ein bisschen Sex und ein bisschen Nazi, über sowas freute sich schon Henri Nannen, mehr Stern geht also eigentlich nicht. Noch schöner, noch einprägsamer wären nur SS-Runen gewesen.

 
Nazi und Nazi-Andeutungen auf dem Titel gehörten in Hamburg, wie gesagt, schon immer zum Kerngeschäft. Der Spiegel hat jahrzehntelang mit Hitler und Hitleriana Trilliarden verdient. Als es ihm der Stern dann nachtun wollte, ging es, wie jeder weiß, ganz toll schief, die angeblichen Tagebücher des am ewigen Leben gehaltenen Führers waren leider gar nicht von dem. So wenig echt wie die distanzierende Fraktur, denn diese angebliche Nazi-Schrift (s.o.) ließ Hitler 1941 nämlich als "Judenschrift" abschaffen.

 

Auszug aus: SZ (click) -

und lies dazu unbedingt nochmal meinen BLOG-Beitrag vom 25.01.2019

 

 

 
 

 

 

 

 

 

ach - es ist gar nicht so einfach heutzutage, mal so richtig (in) fraktur zu reden, ohne in eine ganz bestimmte ecke (ab)geschoben [click]  zu werden - ... tja - was kann die arme sowieso schon "gebrochene" fraktur-schrift denn auch dafür, dass man sie andauernd von und für nazis missbraucht und vergewaltigt hat - und sie von medien immer noch einfach zum markenzeichen und synonym für alles 'rechte' hochstilisiert wird.

denn auch jetzt - 75/80 jahre nach der nazi-herrschaft - setzt der spiegel auf einem titel in diesem sinne wieder fraktur-lettern: "Sac-h-sen" steht da als schlagzeile: "Sac" in einer serifenlosen moderneren fettschrift - das folgende "h" ist zum zwitter stilisiert: links eine hälfte antiqua, den abschwung des h rechts als fraktur - um dann mit "sen" in einer immer bräunlicher werdenden frakturschrift diese schlagzeile zu beenden - um so mit schrift zu suggerieren: der "freistaat" sachsen gleitet immer mehr in die rechte ecke ...
und diese virtuelle rechts-nationalistische ecke wird hier nun wieder - womit auch sonst ? - mit fetten fraktur-lettern symbolisiert ...


völlig zu unrecht übrigens - was die verwendung der fraktur betrifft ... - aber da komme ich später drauf zurück ...

 

 

stern-titel 05/2019

 

 

deutsche erstausgabe 
des ersten bandes von 
"mein kampf", juli 1925 (wiki) 

und ausgerechnet der "stern", der ja seinen großen redaktionsskandal 1983 mit den  hitler-tagebüchern hatte, titelt in frakturschrift auf heft nr. 05 vom 24.01.2019: "Ihr Kampf - Wie die Rechten unser Land verändern - in Schulen, Vereinen, Politik ..." - und "Ihr Kampf " steht da weiß auf knallrot als synonym für den hitler-titel "mein kampf" ... - und wieder wird dazu die fraktur verwendet, um damit das "rechts-sein heute" zu symbolisieren - und der original-einbandgestaltung "mein kampf" von damals nachzueifern ...

als gelernter schriftsetzer - noch so richtig mit winkelhaken und gutenberg-bleilettern - musste ich mich in der lehrzeit intensiv auch mit der "gebrochenen schrift", der "fraktur" [click!!!], auseinander-"setzen". wir mussten sie lesen lernen, was aber ganz gut klappte, waren ja selbst zu der zeit noch schulbücher in frakturschrift - und die bibel und andere alte wälzer sowieso ... wir mussten lernen, zwischen lang-s und rund-s zu unterscheiden, wobei in der frakturschrift das s am ende einer silbe immer ein rund-s oder schluss-s zu sein hatte, am anfang oder innerhalb der silben aber ein lang-s verwendung fand. auch die alte "sütterlin"-handschrift, die noch in schulen als schönschreibschrift bis in die 40er jahre - unabhängig von der ns-zeit - gelehrt wurde, unterschied diese lang- und rund-s regeln - und das war ja noch die "schönschrift" meiner eltern.

 

 

 

 

 

 

 

 

wie oft aber sieht man heute also bei fahrten durch deutsche lande die tatsächlich korrekte schreibweise der "gaststätte" in der alten fraktur-schrift mit den beiden lang-s - s-t-"ligaturen" ... ???
 

auch "sachsen" 
müsste mit einem 
fraktur-lang-s
geschrieben werden

aber auch auf diesem von mir hiermit beanstandeten spiegeltitel hat man die lang-s-regel wieder übersehen - bzw. sich einfach darüber hinweggesetzt, weil der "gag" wichtiger war als der fachgerechte umgang mit schrift. okay - ein lang-s kann heutzutage kaum noch jemand im vorübergehen entziffern: und ein magazin-titel sollte ja auch im vorbeigehen eindruck schinden.
 

bormanns runderlass -
ausgerechnet mit einem
 frakturschrift-briefkopf  [click]

es ist schade, dass die mittelalterliche frakturschrift mit der nazi-zeit als kulturgut derartig mit "verb(r)annt" wurde - denn mit "rechts" oder "nationalsozialismus" hat die schrift von haus aus gar nichts zu tun. adolf hitler him-self hat sich und die partei und alles nazi-schrifttum bereits ab 1941 von den "gebrochenen" fraktur-schriften "als deutsche schriften" klar distanziert [click !!!] - und soll sie in seiner verblendung eine schrift mit "juden-haken" genannt haben - und tatsächlich sind ja einige fraktur-buchstaben (hier sei auch wieder mein geliebtes lang-s anzuführen) einigen hebräischen schriftzeichen im bloßen äußeren erscheinungsduktus ziemlich ähnlich ... (s.abb.) 

 

links: hebräisches alphabet | mitte: schwabacher | rechts: antiqua

 

 

auf alle fälle hat martin bormann als hitlers "stellvertreter" und vertrauter in einem rundbrief 1941, die weitere verwendung der fraktur-schrift ausdrücklich untersagt. [click]

 

und hier müssten vielleicht noch forschungen angestellt werden, wie ein paar hebräische - hier und da sogar auch arabisch anmutenden einzel-lettern im mittelalter eingang in die verwendeten druckschriften fanden - vielleicht über die alten handelswege der hanse oder der seidenstraße - richtung mesopotamien ... - denn die frühesten schriften wurden wohl vor ca. 5000 jahren zuerst in mesopotamien - heute irak/iran/syrien (!) - als "keilschrift" geschrieben - und unabhängig davon auch in ägypten als "hieroglyphen" (stichwort: "emojis"): die schrift ist also ein ursprünglich arabisches kulturgut! (stichwort: antike bibliothek von alexandria)...


wenn ich hier im text von "fraktur"-lettern schreibe unterscheide ich nicht noch extra die "schwabacher", die "rotunda", die "textura", die "gotik", alles ähnlich geschnittene schriften, die sich in charakteristischen nuancen allerdings unterscheiden und z.t. auch unterschiedlich verwendet wurden, wegen der unterschiedlicher lesbarkeit und dem jeweiligen duktus und charaktere ...

aber so geht es ja auch mit worten und begriffen, die seit der ns-zeit tabuisiert sind oder auf dem "political-correctness-index" stehen (z.b. zigeuner, lügenpresse, völkisch, umvolkung, abartig, sonderbehandlung, artfremd u.a.m.) ... - die wörter können nichts dafür - aber die begriffe sind - hier zu recht - "no-go-areas" geworden ...

eine druckschrift jedoch darf als kulturgut nicht einfach mit einer ideologie verb(r)annt werden.

 

 


und die "frankfurter allgemeine zeitung" und die ehrwürdige 'linke' "new york times" z.b. neben vielen vielen anderen blättern verwenden die fraktur noch heute in der titelzeile. auch die evangelische kirche hat noch in den fünfzigerjahren die bibel in fraktur drucken lassen (die fraktur gilt als "luthers schrift") – und das bestimmt nicht, weil sie ns-klänge damit anstimmen wollen.

 

 

 

und deshalb habe ich ja auch mit meinem logo - der lang-s-
variante "si" in einer alten hier etwas bauchigen fraktur-lettern-ligatur (zwei buchstaben in einem zeichen) ein denkmal gesetzt - und mich dabei einzig und allein von der eigentlichen ästhetischen schönheit der frakturlettern leiten lassen ... - auch ganz bewusst in opposition zu den ausführungen jenes adolf hitler zu diesem thema, der plötzlich die "lateinische antiqua" favorisierte.

das wiederum hatte allerdings damals auch ganz praktische gründe: in den von deutschland überfallenen ländern konnte man die fraktur-schrift kaum noch entziffern und "bekanntmachungen" oder "befehle" in fraktur-lettern kaum veröffentlichen... - allerdings konnten auch alle zeitungen in deutschland nicht plötzlich ihr bleiernes druckschriftgut auf "befehl" hitlers auf antiqua umstellen ...

 

"C'est à l'aide du concept 
de signe qu'on ébranle 
la métaphysique de la présence."  

 

("Mit dem Konzept des Zeichens
erschüttert man die Metaphysik der Präsenz") -
 
Jacques Derrida: Die Schrift und die Differenz.
Frankfurt/Main 1972, S. 422-442, hier S. 425.

 

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mein "bekenntnis zur fraktur" - einfach als schöne schrift - als über 500 jahre altes "wertkonservatives" kulturgut europas und der welt, das es zu bewahren gilt - ganz losgelöst von der relativ kurzen schwerpunkt-verwendung unter den nazis - und gegen die "rechte" vereinnahmung heutzutage:
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