1939-1945: "Kindereuthanasie", die Ermordung "missgestalteter" und behinderter Neugeborener und Kleinkinder, später auch Jugendlicher in fast 40 „Kinderfachabteilungen“
1940-1941: Aktion "T4", die Ermordung von Patienten und Patientinnen aus Heil- und Pflegeanstalten in den Gaskammern der Tötungsanstalten Grafeneck, Brandenburg, Hartheim,
Pirna/Sonnenstein, Bernburg und Hadamar. Die Tötungsaktion "T4" gilt als Modell für den Holocaust an den europäischen Juden
1941-1945: "Wilde Euthanasie", dezentral durchgeführte Morde, die zentral gesteuert wurden durch Medikamente und Nahrungsentzug in vielen Heil- und Pflegeanstalten
1941-1944: Aktion "14f13", die Ermordung von nicht mehr arbeitsfähigen "Invaliden" und Häftlingen in den KZs
1943-1945: „(Sonder-)Aktion Brandt“, gezielte Vernichtung von angeblich "luftkriegsevakuierten" oder wegen angeblichen Lazarettbettenbedarfs verlegten Patienten deutscher
Psychiatrieeinrichtungen in Tötungsanstalten - zumeist durch Hungerkost und Überdosierung von Beruhigungsmedikamenten (nach dem von Prof. Dr. H.P. Nitsche entwickelten standardisierten
"Luminal-Schema")
Insgesamt wurden über 200.000 Personen ermordet - ca. 400.000 Menschen wurden zwangssterilisiert nach dem "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" von 1934
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