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info[ɛt]eddywieand (minus)sinedi(dot)de

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GESCHICHTE(N). LEBEN. ERZÄHLEN.

gestern: heute: morgen:

Wer oder Was ist denn "S!NEDi" ... ???

 

° ein standort oder standpunkt prägt in gewisser weise die denkart - nämlich: wie man so tickt...- und was man so blickt...: und dazu entwickelt sich seit über 10 jahren eben dieser begriff "sinedi" zu meinem nickname - was althochdeutsch diese meine heutige wohngegend, die "senne", bezeichnet / und wo auch die tragödie um meine tante ihren ausgangspunkt hatte . 

 

auf dieser historischen bildpostkarte eine typische ursprüngliche senne-landschaft
die senne

 

°  die senne-landschaft liegt am westhang des teutoburger waldes zwischen den zentren bielefeld im norden und paderborn im süden sowie gütersloh und detmold im westen und osten - wo jeweils in den dazuzählenden kreis-gebieten ortschaften und siedlungen gewachsen sind - und wo auch die ems entspringt: insgesamt eine immerhin ca. 250 qkm große, sandige, auch mit wacholderbusch und birkengehölz bewachsene heidesavanne, mit durchschnittlich 6 sonnenstunden pro tag von mai bis august (laut deutschem wetterdienst - nach wikipedia), mitten in ostwestfalen, süd-östllich vom autobahnkreuz  a 2 + a 33 . 

 

°  auch genetisch bin ich mit dieser gegend verquickt, denn mütterlicherseits kommen alle vorfahren zurück bis zumindest ins 17. jahrhundert aus den landgemeinden oder von verstreuten einzel-hofstellen hier...

 

°  väterlicherseits bin ich "dem fleische nach" - wie die bibel das ausdrückt - wohl ein echter multinationaler europäer: der väterliche familienname in der ursprünglichen schreibweise "viant/viand" taucht über die jahrhunderte bei protestantischen glaubensflüchtlingen in der schweiz auf, bei katholiken und protestanten in lothringen, im elsass, in der bretagne, in cornwall und in den niederlanden - dann in der rheinschiene, in hessen, in bayern, in österreich und in ungarn  (insgesamt dazu hier).

 

mein großvater mat[t]hias  (matyas - und die schreibweise des familiennamens inzwischen "wieand") wurde ende des 19. jahrhunderts in ungarn geboren - und ließ sich nach einem usa-aufenthalt anfang des 20. jahrhunderts im ruhrgebiet als  bergmann und schuhmacher nieder.

 

 

SiNEDi: das ist der alte Name für die SENNE -

 

eine sandige Gegend zwischen Bielefeld und Paderborn - mitten in Ostwestfalen-Lippe, unterhalb davon wo die A 2 mit der A 33 kreuzt.

 

Der Begriff Senne lässt sich wohl nicht hauptsächlich, obwohl vielfach angenommen, von "Sand" ableiten, sondern vielmehr vom 981 erstmal beurkundeten Begriff "Sinedi" = "altes Heideland" - noch heute gibt es Flurbezeichnungen und Siedlungen in der Senne mit Namen (Paderborn-)Sande und (Verl- bzw. Schloß Holte-Stukenbrock-)Sende.

 

Und bei meinem NickName S!NEDi knirscht nämlich förmlich dieser Senne-Sand zwischen den Zähnen, denn hier wohne ich - in BI-Sennestadt - bekannt durch die früher gleichnamige Autobahnausfahrt auf der A 2 (- die Ausfahrt heißt jetzt "BI-Süd" - zum Leidwesen aller Sennestädter ...).

 

Beziehungsreich ist aber auch meine Verbindung zur Senne: Meine Mutter wurde hier als eines von elf Kindern auf einem Bauernhof 1911 geboren - und noch heute steht das Gehöft - inzwischen zeitgemäß aufgepeppt keine 2 Kilometer von meiner Wohnung entfernt.

 

Und bis zum Tod meiner Oma 1956 besuchte ich diesen Hof regelmäßig in den Schulferien und an Wochenenden und wühlte im Sandboden meines kleinen Gartenbeets ...

 

Auf diesem Hof wurde 1922 - also 25 Jahre vor mir - auch meine Tante Erna geboren, deren komplexes Nazi-'Euthanasie'-Leidensporträt ich seit 1986 aufarbeite und u.a. in verschiedenen Publikationen im Internet seit 2010 dokumentiere (siehe dazu die einschlägigen Seiten, Blogs und Channels) ...

 

Zurück zur Sennestadt: die wurde als Planstadt nach den Entwürfen des Stadtplaners Hans Bernhard Reichow, ursprünglich vornehmlich für Heimatvertriebene und Flüchtlinge in den 60er Jahren errichtet - auf dem Gemeindegebiet der ehemaligen Gemeinde SENNE II - die Stadtgründung wurde dazu am 27.04.1965 beurkundet - und ist somit 6495 Tage jünger als ich ... - aber Sennestadt wurde schon wieder - im zarten Alter von nicht einmal 8 Jahren - von einer sogenannten NRW-"Gebietsreform" zum 01. Januar 1973 gegen seinen ausdrücklichen Willen schließlich meuchlings umgebracht - und ging mit in die Gruft der jetzt kreisfreien Großstadt Bielefeld ein ... !!!

 

"Sinedi", das war früher also die karge Sandheide - aber heute ist alles so schön grün hier ... - und deshalb habe ich mir auch diesen Nick-Name "S!NEDi" für die meisten meiner unterschiedlichsten Internet-Aktivitäten gewählt - auch weil ich den Sand aus dieser Bezeichnung immer gern mal ins allgemeine Getriebe streue - damit "der Globus quietscht und eiert" ... 


... also - alles im grünen Bereich ...


Zur geographischen Bezeichnung: Seite anclicken Die SENNE

Ferdinand von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn und Münster, gest. 1683, hat in seinem berühmten Geschichtswerk "Monumenta Paderbornensia" eine Skizze aus der Senne notiert ... - Übersetzung F.J. Micus, Denkmale des Landes, Paderborn 1844
Werbung für die Sennestadt

 

aber:

  • zuerst war Schildesche (ca. 939 n. chr.)
  • und dann kam ca. 300 jahre später Bielefeld hinzu -
  • und dann erst 1,5 Jahrtausende später: die Sennestadt
Blick von der Sparrenburg über Bielefeld nach Schildesche (ganz hinten - ca. etwas links von da, wo die Sonne aufgeht... ;-)) - Foto: Sarah Jonek, NW

.

.. und wie zuerst Schildesche war - und dann Bielefeld - und dann - sozusagen als Unfall - die Eingemeindung auch der Sennestadt, meinem jetzigen Standort - bin ich folgerichtig auch 

  • in Schildesche geboren
  • und dann nach Sennestadt gezogen

achtung: hinter den beiden dacherker-fenstern ...

dies ist das haus, in dem ich geboren wurde: hinter den beiden oberen dacherker-fenstern erblickte ich am 16.Juli 1947 wohl gegen 0.30 uhr das licht der nachttischlampe - engersche straße 67 in schildesche - foto: google streetview|2008

Die Stiftskirche in Bielefeld-Schildesche

Die Stiftskirche in BI-Schildesche (bei einem Konzert) - in dieser Kirche wurde ich getauft und konfirmiert - Foto: Oliver Krato | Neue Westfälische
Die Innenansicht der Stiftskirche in Schildesche in einer anderen Kameraobjektiv - Foto: Bernhard Pierel | Westfalen-Blatt
stiftskirche Außenansicht - Foto nach: google - Konrad G.

... zurück zur Senne ...

 

Dieses grüne großflächige Pakgelände beginnt direkt vor unserer Haustür - und das alles 15 min. fußläufig zum Teutoburger Wald ... - und ich sitze hier im halben Lotus-Meditationssitz - im 09. OG im Hochhaus mit herrlichstem Fernblick ...;-))
Sennestadt - Abendstimmung (Blick von meinem Mini-Balkon im 09. OG)

sennestadt - meine straße: elbeallee | wdr lokalzeit-feature

Senne - Landschaft ringsum ...

Typische Sennelandschaft am Teutoburger Wald - Ölbild, 21 x 11 cm, um 1924, von Kurt Pfenningschmidt *1903, Familien-Kunstmanufaktur Bad Salzuflen - dieses Bild ist mit einem zarten "Sfumato"-Schleier versehen, der "Dunst" bzw. "Nebel" anzeigen soll
Typische Senne-Heidefläche im Morgennebel
S!|art: sennestadt|global - unter verwendung eines luftbildes von d. wittig | nw

 

 

 

Am 21. März 2018, dem Welttag der Poesie, lädt Els Moors, die "Nationaldichterin Belgiens", alle Menschen weltweit dazu ein, ihre schönsten Oden und Elegien zu ihren Städten (/ Ländern / Staaten / ...) zu sichten und öffentlich zu machen.

 

In Zeiten der Gentrifizierung, des Massentourismus und der weltweiten Migration sehnen wir uns nach einsamen Flaneuren und notorischen Wanderern, die das mysteriöse Herz ihrer Städte enthüllen wollen. Bist du immer noch in die Stadt verliebt, in der du geboren wurdest?

 

Wurdest du von Liebe getrieben oder bist du gezwungen, deinen Herd und dein Zuhause zu verlassen? Adoptiere deine Stadt, indem du eine urbane Elegie schreibst und schreibe zu dieser Zeit am exotischsten Lonely Planet: Die adoptierten Städte. 

 

Dazu wurde dieses Gedicht über "meine Sennestadt" am 21.03.2018 auf der Lyrikseite "www.adoptedcieties.be" veröffentlicht:

 

sennestadt 

 

meine stadt wurde wie teig geknetet
in eine form gedrückt
und in den ofen geschoben: schwupps -
war die brezel fertig

 

der große bruder hat sie dann aufgefressen
mit haut und haaren
hat geschlungen und gewürgt daran
sich verschluckt dabei - gerülpst

 

davon zeugen noch die bröselstraßen
die hier oft noch alleen heißen
keine bäume stehen dort stramm
in reih & glied schon gar nicht

 

und hinten im blau 
hinten im tau - der wald
der kommt und schreitet und vergeht
je nach wetterlage

 

in meiner stadt knirscht der sand
unter den puschen
werden bemooste grabsteine zerbröselt
zu goldfarbenen stolpersteinen

 

wo elstern über die gräber hüpfen
rollen rollatoren durch die parks
in meiner stadt laufen und springen noch kinder
tragen migranten ihre bunten plastiktüten

 

hier ärgern nachbarn ihre nachbarn
und schlagen im aufzug die
augen nieder
gut - dass es nicht mehr ist ...

 

 

sinedi

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© eddywieand-sinedi